7 February 2011

20100923 20110207

Ein Mensch ist kein (emotionales) Taschentuch.
Du darfst ihn nicht anlocken, benutzen und dann wegwerfen.

Habt ihr jemals darüber nachgedacht, was ihr zurücklasst?

"Blutsauger der Großsstadt, die anderer Leute Begierden ausbeuten, um sich am Leben zu erhalten"
Murakami, Tanz mit dem Schafsmann

Gib dem Menschen neben dir nicht das Gefühl, er wäre dir egal.
Egal, wer dort eigentlich liegt, steht, sitzt, geht, komplett austauschbar.

Was schmerzt ist nicht das auseinander gehen, es ist das ersetzbar sein.

Wollen wir nicht alle etwas besonderes sein? Wenigstens für den einen Menschen da draussen?
Wissen, dass wir gebraucht werden, uns jemand vermissen würde, würden wir dem Drang nachgehen, der uns jeden Morgen beim Anblick der einfahrenden S-Bahn erfasst.
Wenigstens der eine Mensch. Ein einziger. Ein einziger Schritt auf die Kante zu. Ein Schritt darüber hinaus. Der eine Mensch.

Unsere Daseinsberechtigung?

Seid nicht so grausam. Hört zu. Seht hin. Hört auf das eine Wort, das leise wie ein Flüstern ist, aber doch nach Anerkennung schreit wie ein Kleinkind um 3Uhr Morgens.
Seid wieder menschlich und nicht mehr das, was das Leben aus euch gemacht hat.
Hört auf, einander auszusaugen, zu zermürben. Wissentlich zu zerstören.

Und wenn nicht, tut wenigstens so, als wäre euch nicht egal, wer euch sein Ohr leiht.
Auch Taschentücher haben Seelen.