3 February 2011

20101026

Verletzt uns ein Mensch, der uns kennt, den wir idealisiert haben, ist es in unseren Augen ein Paradoxon.

Entweder dieser Mensch war dumm genug, uns unabsichtlich zu verletzten oder er hat es trotzdem besseren Wissens getan.

Beides irreale Szenarien für uns.
Niemals würde dieser Mensch eine solch schwerwiegende Dummheit begehen, ist sein Intellekt dem unseren doch um Weites überlegen. Auch wäre er niemals so grausam, uns wissendlich zu verletzten, ist sein Herz doch das gütigste, das wir kennen.

So muss die Schuld doch bei uns liegen?
Sind wir grundlos verletzt, haben überreagiert?
So werden wir mit unserem Schmerz, den Zweifeln und des Hasses auf uns selbst alleine gelassen ohne den Ausweg zu sehen. Stecken im Teufelskreis und sind zu verwirrt um zu merken, wie wir uns selbst verlieren.

Alles nur, um nicht die - in unseren Augen - perfekte Hülle dieses idealisierten Menschen anzutasten.
Zerbricht dieses Bild, fallen die Scherben unserer Illusion zusammen wie das Bild, das wir von der Welt hatten.
Bildete sich doch alles um diesen Menschen herum, war der der Knotenpunkt aller Fäden, die sich von ihm aus bis in die Unendlichkeit erstreckten und unsere Welt verbanden.