26 April 2011

20110425

Sie will ihn nicht. Nicht zurück, nicht wieder, nicht in ihrem Leben.

Doch sie hätte gerne ES, das von damals, das was sie hatten, nicht ihn, nicht seine Worte, seine Taten, seine Gestik, Mimik, die Stimme, die sie damals so gerne säuseln hörte, der Atem, der sie Nachts beruhigte.

Wie oft im Leben hat man so etwas? Das Klicken, wie der des Lichtschalters, den man niemals wieder komplett in seinen Urzustand versetzen kann.

'An Vergangenem festzuhalten wird niemals gut sein.
Es kommt der Selbstverletzung nahe, sich dauernd vor zuhalten was war, aber niemals wieder sein kann.'


Alles was sie kann, ist ihm alles Gute zu wünschen und alle paar Jahre voller Melancholie an seinen Morgenhimmel zu denken.

Immer wenn sie diesen einen Namen hört, dieses eine Wort fällt, sie diese eine Zeile liest, dieses eine Lied hört, wird sie an ihn denken.

Ist es nicht bei uns allen so?

Verbinden wir nicht alle das eine mit dem anderen, einem Menschen, einem Moment, einem Atemzug und selbst nach Jahren könnte dieser eine Mensch mit dem wir diese Zeiten, diese Zeilen, teilten, noch unserem Herzen einen Stich versetzen und wir werden dieses traurige Lächeln auf den Lippen tragen.
Trauer um den Moment, der gestorben ist und uns einsam zurück ließ.

Auch wenn es lange verwunden ist, wird unsere Vergangenheit doch immer ein Teil unserer Gegenwart sein, etwas von dem, das uns zu uns macht, jede Narbe, jede Träne die wir vergossen haben, jeder Schmerz den wir spürten aber auch jedes Lachen, das unseren Nachthimmel erhellt hat.

Er ist eine dieser Narben in ihrem Fleisch.
Damals war sie tiefrot und präsent, hat jedem gezeigt was ihr widerfuhr. Nun ist sie weiß, kaum auszumachen, hell wie ihre Haut und nur sie weiß, dass sie existiert, doch wird diese Narbe sie immer daran erinnern, wer er war und was sie hatten.
Das, was sie vermisst.