20 December 2011

20111220

Den Tränen verschließt Du dich wann immer Du kannst - sie wären ein Zeichen deiner Schwäche.
Und dass Du nicht mehr schwach sein wirst, das hast Du dir geschworen. Bis aufs Blut.

Auch wenn dein Innerstes dich zerreißt und auffrisst wie das unersättliches Monster unter dem Bett aus deiner Kindheit.
Es wäre doch so einfach! Sei einmal schwach. Sieh ein, dass Du das hier nicht alleine kannst. Zig Hände werden dir gereicht und nie gibst Du zu, dass Du nach ihnen greifen willst. Deine 'Selbstbeherrschung' wie die heiße Klinge in deiner Haut, zieht ihre Kreise, Linien, langsam und ruhig oder schnell und hektisch, hinterlässt sie einen Atlas deines Lebens auf deinem Körper.

"Nein danke, ich bin stark"
Lüge.

Für wen?
Für dich, für ihn, für sie? Für alle? Für niemanden.
Wem, denkst Du, tust Du den Gefallen?

So bildet dein Inneres mit der Zeit einen Ozean der die Sonne löschen könnte. Er schwappt fast über deine Grenzen und treibt dich in den Wahnsinn, doch der Verschluss den Du mit zitternden Händen auf dir hältst ist jedes mal aufs neue, jedes Mal wenn Du die Erlösung erahnen kannst, wieder fest verschlossen wie die Tiefen die deine Augen versprechen. Denn auch sie sind verschleiert sodass niemand jemals den Grund erblicken könnte.

Irgendwann wirst Du wie ein morsches Fass sein, erst nur überfüllt und dann so voll, es folgt das bersten - alles wird aus dir heraus fließen und Du wirst in deinen Einzelteilen am Boden liegen wie die Äonen von Splittern des Spiegels den Du in deiner Wut auf dich selbst zerschlagen hast.

Dann werden dir auch tausende Hände nicht mehr helfen können, ist dir das bewusst?

Nicht alle Löcher lassen sich so einfach stopfen, nicht jede Leere lässt sich füllen mit der Bedeutungslosigkeit eines trivialen Daseins in der Einsamkeit der kalten Nacht die Du für das Leben hältst.


Ach, wenn es doch nur so einfach wär.

Stolz bringt dir den Ruin.